S. 118 (10.01.2025):
Preise und Wechselkurs
Seit einem Jahr ist der ultralibertäre Javier Milei Präsident Argentiniens. Das hat Auswirkungen – nicht nur auf dem sozialen Gebiet, sondern natürlich auch in allgemeinen Geldangelegenheiten. Zwar konnte Milei nicht – wie er im Wahlkampf versprochen hatte – den Dollar als Währung einführen, aber die vielen unterschiedlichen Wechselkurse, wie etwa den ‚Dolar turista‘, gibt es so nicht mehr und die Lücke vom offiziellen Wechselkurs zum Wechselkurs auf dem Parallelmarkt (Dollar Blue bzw. Euro Blue) hat sich deutlich verringert. Der Kurs ist jedoch noch großen Schwankungen unterworfen: Im Dezember 2024 glichen sich kurzfristig offizieller Umtauschkurs und inoffizieller Umtauschkurs nahezu komplett an, eine Woche später war wieder alles beim Alten und die Lücke zwischen offiziellem und Blue-Kurs war wieder da. Nur als Beispiel: Bekommt man offiziell für einen Euro 1.050 Pesos, so können es inoffiziell in einer Wechselstube gut 200 Pesos mehr sein, je nachdem wie der Blue-Kurs steht.
In Sachen Geld bedeutet das:
• In Wechselstuben kann man – inoffiziell – einen besseren Umtauschkurs als etwa in Banken bekommen – je nachdem wie der Kurs steht.
• In vielen Geschäften kann mit Dollar oder Euro zahlen (Achtung: häufig werden dabei Dollar und Euro gleichgesetzt). Auf Nachfrage wird in einigen Geschäften zum Blue-Kurs abgerechnet.
• Über Western Union kann man sich Geld schicken lassen, jedoch sollte man das vorher mit seiner Bank abklären, ob es von deren Seite Sicherheitseinschränkungen gibt.
• Mit der Kreditkarte wird wieder zum offiziellen Wechselkurs abgerechnet.
Je nachdem zu welchem Typ Reisenden man gehört, je nachdem welche Sprachkenntnisse man besitzt, wie lange man vor Ort bleibt und wie sehr man mit Geld haushalten muss, kann man sich einen Mix dieser drei Formen zusammenstellen (Bargeld, Western Union, Kreditkarte). Wenn man sich für Bargeld entscheidet, sollte man unterschiedliche Stückelungen beachten. Bei Euro-Scheinen sollte man fürs Tauschen in der Wechselstube 100er und 50er dabei haben, beim Barbezahlen – etwa in einem Lederwarenladen – zusätzlich auch 20er, 10er und 5er.
Der Hyper-Inflation ist, laut offiziellen Berichten, Einhalt geboten worden. Die Preise für manche Produkte sind jedoch teils nicht nachvollziehbar hoch. Gefühlt ist alles doppelt so teuer wie vor einem Jahr. Eine Pizza kann schon mal 22 Euro kosten, ein Glas Marmelade 4,50 Euro. Wer in einem „durchschnittlichen“ Restaurant abends zu zweit Essen geht, kommt mit rund 50 Euro für ein Steak mit je einem Getränk aus, wenn man die üppigen Portionen von Pommes und Salat teilt.
Nr. 22 S. 40 (10.01.2025):
Das Centro Cultural Kirchner wurde in Palacio Libertad umbenannt (https://palaciolibertad.gob.ar).
Nr. 39 S. 80 (10.01.2025):
Die Café-Bar La Academia hat nicht mehr rund um die Uhr auf und auch das Ambiente hat etwas gelitten. Die Bar schließt, laut Kellner, gegen 1 Uhr.
Nr. 112 S. 114 (10.01.2025):
Die Escuela Mundial de Tango ist umgezogen, eine Straßenecke weiter in die Florida 656 (WhatsApp +54 9 11 62111172). Die Räume sehen zum Verwechseln ähnlich aus und auch ansonsten ist alles wie zuvor.